Steffi
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1 Stern ist leider noch zu viel. Ich bin eigentlich nicht der Typ, der negative Bewertungen im Internet veröffentlicht. In Gedenken an meine Oma und zum Schutz anderer, kann ich aber nicht wegschauen und RATE DAVON AB, HILFEBEDÜRFTIGE MENSCHEN IN DIE OBHUT DIESES PFLEGEHEIMS ZU GEBEN!
Meine Oma kam unterernährt (nur Haut und Knochen), ausgetrocknet, mit Lungen- und Harnwegsentzündung, schlechter Körperpflege, Schmerzen infolge stark fortgeschritter Dekubitusstellen (offene Stellen vom Wundliegen) ins Krankenhaus, wo sie nach wenigen Tagen verstarb. Der Oberarzt war erschrocken vom Zustand meiner Oma und wollte nicht glauben, dass sie zuletzt im Pflegeheim lebte. Auch wir als Familie waren über den gesundheitlichen Zustand und die offensichtliche Vernachlässigung meiner Oma schockiert. So geht man doch davon aus, dass man im Pflegeheim diejenige Pflege erhält, die erforderlich ist und die man sich wünscht, um würdevoll altern zukönnen. Dies gilt insbesondere in dieser schwierigen Zeit der Pandemie, wo man sich mehr wie zuvor auf das Pflegepersonal verlassen muss.
Nicht nachvollziehbar ist, wie es zu diesen Zuständen kommen konnte. Wie zieht man sich im Bett eine Lungen- und Harnwegsentzündung zu? Wie kann man einen Menschen so abmagern und austrocknen lassen?.....Fragen über Fragen.
Die Unterernährung geschah nicht von heute auf morgen. Kommentare wie "alte Menschen geben sich zum Ende des Lebens auf und nehmen keine Nahrung mehr zu sich" kann man sich an dieser Stelle sparen. Meine Oma hatte noch nicht vor, aus dem Leben zu treten. Sie war sogar noch guter Hoffnung das Krankenhaus wieder gesund verlassen zu können.
Auch die Entwicklung von Dekubitusstellen ist ein schleichender Prozess. Sie lassen sich zwar nicht gänzlich verhindern, können aber durch entsprechende Pflege, Spezialkissen und Drehen des Patienten in ihrem Ausmaß gemildert werden. Im vorliegenden Fall geschah dies jedoch nicht ausreichend. Ich möchte nicht wissen unter welchen Schmerzen meine Oma gelitten haben muss. Die Dekubitusstellen waren so fortgeschritten, dass sowohl der Gerichtsmediziner als auch das Bestattungsinstitut dies gemeldet haben. Ich hoffe, dass dies Konsequenzen haben wird. Meiner Oma hilft dies nun nicht mehr, aber ich wünsche mir, dass es anderen hilfebedürftigen Menschen nicht so ergeht.
Erboßt waren wir auch darüber, mit welcher Gleichgültigkeit das Pflegeheim unsere Schilderungen über den Zustand meiner Oma durch die Vernachlässigung zur Kenntnis genommen hat. Wie so oft, wenn man etwas bemängelt hat, hörte man auch diesmal nur "ich leite es weiter". Diese Leitung scheint ziemlich lang zu sein...Bis heute kam keine Stellungnahme geschweige denn eine Beileidsbekundung! Da sieht man wieder was ein Menschenleben wert ist. Es ist wirklich traurig.
Zu guter letzt durfte man sich im Krankenhaus noch schämen. Eingeliefert wurden die persönlichen Sachen meiner Oma in einer ALDI Tüte. Warum steht für solche Fälle nicht eine Krankenhaustasche bereit? Eine Reisetasche war im Schrank doch vorhanden!
Der Knüller war auch die kaputte Plastikhaarbürste, mit abgebrochenen Bürsten, die gar nicht meiner Oma gehörte, schließlich hatte ich ihr erst eine neue Naturborstenbürste gekauft...
Während der Pandemie wechselte des Öfteren das Pflegepersonal. Von einigen weiß ich inzwischen, dass sie gekündigt haben, weil sie nicht mehr mit den Zuständen im Pflegeheim zurecht kamen.
Es wurde in der Pandemie auch immer mehr ausländisches Pflegepersonal mit schlechten bis hin zu keinen Deutschkenntnissen eingesetzt. Schockiert war ich bei einem meiner Besuche, als eine Pflegerin noch nicht einmal die Grundbedürfnisse wie "ich muss aufs WC" oder "ich habe Durst" verstanden hat. Stattdessen der Bewohnerin über das Gesicht tätschelte und auf Englisch zu ihr sagte "du bist ganz lieb". Ich habe nichts gegen ausländisches Pflegepersonal, erwarte aber in diesem Beruf als Minimum das Grundbedürfnisse verstanden werden.